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Alemannia Aachen
Nach "unvergesslichem" Sieg mit "Monster-Mentalität" zur SSVg Velbert

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Alemannia Aachen: Nach "unvergesslichem" Sieg mit "Monster-Mentalität" zur SSVg Velbert
Foto: Stefan Rittershaus

Heiner Backhaus und Alemannia Aachen reisen nach dem Last-Minute-Erfolg gegen Düren mit breiter Brust zur SSVg Velbert. Der Coach will nicht schön spielen, sondern gewinnen.

Von dem emotionalen Last-Minute-Sieg gegen den 1. FC Düren (2:1) vor 19.500 Fans am Tivoli war Heiner Backhaus auch in der Presserunde vor dem Duell am Freitag (19.30 Uhr) in Velbert noch hellauf begeistert. "So etwas habe ich noch nie erlebt. Vor allem, wenn man da unten steht, dann ist das ja noch einmal ein anderer akustischer Pegel, als wenn du auf der Tribüne stehst. Die Dramatik des Spiels war einmalig", schwärmte der Trainer von Alemannia Aachen. "So einen Moment, den werde ich nie vergessen und ich glaube auch ganz viele, die im Stadion waren, werden das nicht vergessen. Das ist das, was den Verein so auszeichnet."

Ganz so voll kann es am Freitag bei der SSVg Velbert zwar nicht werden, doch auch dann reisen wieder zahlreiche Anhänger an. Die Stimmung zwischen Mannschaft und Fans nimmt Backhaus zurzeit sehr positiv war. "Unsere Fans haben ein ganz feines Gespür dafür, ob die Mannschaft alles gibt, oder nicht. Sie verzeihen uns jeden Fehler, solange am Ende alles aus dem Herzen passiert und alles auf dem Platz gelassen wird, was in den Körpern drinsteckt. Dieses Vertrauen lassen sie uns spüren", erklärte der Coach und fügte hinzu: "Das haben wir uns auch erarbeitet, dass wir beim 0:3 in Bocholt dann nicht ausgepfiffen werden, weil sie wissen, das ist jetzt mal ein Ausrutscher, es geht nächste Woche weiter und die Jungs werden wieder gewinnen."

Wenn wir da meinen, wir können herfahren und ein bisschen Fußball spielen und ein bisschen Jo-Jo machen, das funktioniert nicht. Wir brauchen alle Aachener Tugenden.

Heiner Backhaus

Auf dem Papier sollte das für den Tabellenvierten auch bei der SSVg möglich sein, die zurzeit den letzten Platz belegt. Doch Backhaus mahnt zu großem Respekt vor dem Aufsteiger. "Sie haben Bocholt einen Punkt abgenommen, Oberhausen einen Punkt abgenommen und Wuppertal sogar geschlagen. Also wenn wir da meinen, wir können herfahren, ein bisschen Fußball spielen und ein bisschen Jo-Jo machen, das funktioniert nicht. Wir brauchen alle Aachener Tugenden."

Das heißt auch, dass man nicht immer nur schönen Fußball spielen kann, wie der Coach klarstellte. "Wir werden von uns nie erwarten können, dass wir den Gegner fußballerisch komplett an die Wand spielen. Das muss man auch nicht erwarten, aber man muss erwarten, dass wir den Gegner mit allem, was wir haben, bekämpfen. Dann sagen viele, dass man besser Fußball spielen muss. Aber wenn du in jedem Spiel 1:0 führst, wie es in den letzten Wochen fast immer war, dann muss der Gegner mehr spielen und anbieten", erklärte er.

Backhaus plädiert für Kampf statt Schönspielerei

"Es ist eine Liga, in der es in 90 Prozent der Spiele darum geht, mit einem Tor Unterschied zu gewinnen. Insofern bevorzuge ich lieber diese Kritik, als die Kritik, am Ende schön gespielt, aber verloren zu haben. Wir haben in Bocholt auch guten Fußball gespielt, sind aber brutal abgewatscht worden dafür."

Backhaus selbst reist mit einem "sehr, sehr guten Gefühl" nach Velbert. Seine Mannschaft habe in den letzten Wochen "eine Monster-Mentalität" unter Beweis gestellt, die er erneut einfordert. "Das muss man einfach von der ersten Sekunde an auf dem Platz spüren. Da ist es völlig egal, ob wir beim Tabellenletzten oder beim Tabellenersten spielen." So soll es dann am 17. Spieltag mit dem neunten Saisonsieg klappen.

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